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Deutschland ist kein Formel-1-Land mehr, Steiner erklärt warum
- Marcel Weideman
Die Formel 1 war noch nie so beliebt wie heute. Auf der ganzen Welt sind die Tribünen voll und die Zahl der Fernsehzuschauer steigt. In Deutschland hingegen ist die Popularität der Formel 1 auf einem historischen Tiefpunkt angelangt. Während Deutschland vor einigen Jahren noch als F1-Land mit zwei Grands Prix auf deutschem Boden gelistet war, ist die Aufmerksamkeit für den Sport in den letzten Jahren stark gesunken. Im Gespräch mit dem Motorsport-Magazin erklärt Haas-Teamchef Günther Steiner, warum das seiner Meinung nach so ist.
Wenig Interesse an der Formel 1 in Deutschland
Teamchef Steiner sieht auch die Entwicklungen in Deutschland und gibt seiner Hoffnung Ausdruck, dass das Land den Sport wieder annehmen wird. Er nimmt sich die Niederlande als Beispiel. "Jetzt müssen wir schauen, dass wir in Deutschland auch so eine Fanbasis bekommen wie die Holländer. Die haben viele junge Leute, die Formel 1 schauen, auch in Amerika, die ganze Welt. Nur in Deutschland tun wir uns schwer, was sehr schade ist, denn Deutschland war immer ein Formel-1-Land", sagte Steiner.
Nico Hulkenberg ist in dieser Saison der einzige aktive Deutsche in der Formel 1, aber was die Ergebnisse angeht, hat der Mann aus Emmerich am Rhein noch keine Spuren hinterlassen. Mit dem Haas kämpft Hulkenberg bestenfalls um die letzten paar Punkte. Steiner sieht das auch so und stimmt zu, dass ein erfolgreicher Fahrer zur Popularität beitragen wird. Steiner glaubt auch, dass ein Rennen in Deutschland das Interesse an der Formel 1 steigern wird. "Ich trage ja dazu was bei! Ich bringe den Fahrer. Ein Rennen wäre aber schon schön. Aber da muss man mit der Deutschen Industrie und Politik sprechen, nicht mit mir."
Steiner: "Bezahltes Fernsehen ist ein großes Problem"
Derzeit hält Sky Sports die Übertragungsrechte für die Formel 1 in Deutschland. Nur in wenigen Fällen werden die Rennen auf öffentlich-rechtlichen Sendern übertragen. Steiner sieht in dieser Entwicklung ein großes Problem für das nachlassende Interesse an der Formel 1. "Ich würde es so sagen: Es ist sicher ein Problem, denn der deutsche Zuschauer ist nicht gewohnt für das Fernsehen zu bezahlen", sagte der Haas-Teamchef. Seiner Meinung nach ist Deutschland ein herausragendes Land, in dem die Inhalte des Free-TV sehr gut sind.
Steiner fuhr fort: "Deswegen: Wozu soll ich bezahlen, wenn das Freie, was ich bekomme, auch gut ist? Dann kommt der Inhalt und dann, logischerweise müssen die Leute auch sagen: Ich will das schauen und ich gebe auch Geld dafür aus". Er ist der Meinung, dass auch Sky Sports für das Problem mitverantwortlich ist, würde deren Sendungen aber nicht als schlecht bezeichnen. "Da muss man aber sehen, wenn man etwas verkauft, dass es attraktiv genug ist, dass die Leute Geld dafür bezahlen. Das muss man auch schauen. Es gibt da mehrere Sachen. Ich will aber definitiv nicht sagen, dass es schlecht ist."